Nachhaltigkeitslieder – Ideen für eine Playlist

Nachhaltigkeitslieder – Ideen für eine Playlist

Bei unserem Nachaltigkeitsferst am 10. September hätten wir eigentlich gerne Live Musik organisiert. Leider passte unser Termin der angefragten Band nicht. Als Alternative habe ich mich auf die Suche nach „Nachhaltigkeitsliedern“ für eine Playlist gemacht und dabei ein grossartiges Lied gefunden, das ich vorher nicht kannte. Diese Entdeckung möchte ich Euch nicht vorenthalten: „Keine Zeit“ von Dota Kehr. – Die erste Strophe lautet:

Hier stehen wir – Vor uns die Wüste,
um uns der Wohlstand
Hinter uns: Jahre vertaner Zeit
Und fehlende Taten
Jahre des Zögerns, man kannte die Fakten
und war nicht bereit
Aber jetzt können wir nicht mehr warten
Und in der zweiten Strophe heisst es;
Ein begrenzter Planet und unendliches Wachstum
Dass das nicht geht, ist doch trivial
Jetzt Verzicht oder später Vernichtung
Ist das echt eine schwierige Wahl?

Auch zwei weitere Lieder haben mir gut gefallen, allerdings bei weitem nicht so sehr wie „Keine Zeit“: Regen 2020 von Bodo Wartke und 10.000 Tränen von Bergé.

über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, insbesondere nicht bei Musik. Musikalisch sind alle drei Lieder nicht wirklich mein Stil aber mir ging es für diese Playlist mehr um den Inhalt. Bei der Suche bin ich auf viele englische Lieder gestossen, war mir allerdings sicher, dass absolut niemand auf unserem Nachhaltigkeitsferst in der Lage wäre, so nebenher die Texte auf Englisch zu verstehen, weshalb ich vor allem deutsche Lieder gesucht habe.

Erstaunt war ich vor allem über die Vielzahl und Diversität der Lieder: von Pop und Rock über Rap, Blues und Folk bis hin zu Indie, Reggae und Heavy Metall haben sich Künstler/innen schon seit den ’70er Jahren aus den verschiedensten Richtungen mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf unterschiedliche Weise in ihren Liedern mit dem Thema auseinandergesetzt: ironisch-humoristisch (Big Yellow Taxi von Joni MItchell, Walkampf von den Toten Hosen), kitschig (Earth Song von Michael Jackson), politisch (Time is Ticking out von den Cranberrys, Kyoto Now von Bad Religion oder When you Gonna Learn, Jamiroquai) oder apokaliptisch (Nature’s Disappearing, John Mayall).

Ich selber bin mit meinem Musikgeschmack irgendwie in meiner Jugend stehen geblieben und höre immer noch gerne die frühen Toten Hosen – 1000 Gute Gründe passt ein bisschen zu Fragen der Nachhaltigkeit wobei die gesellschaftskritische Botschaft sich wohl eher gegen unseren selbstgefälligen Wohlstand im allgemeinen richtet. Falls Du tolle Lieder zu Nachhaltigkeits- und Umweltthemen kennst, schick‘ sie uns an info@umgo.ch – ich würde wahnsinnig gerne meine Sammlung diesbezüglich erweitern.

Wandern für Klimaschutz

Wandern für Klimaschutz

Über 41 Personen folgten dem Aufruf des Vereins Klimaschutz Schweiz und der Umweltgruppe Gonzen, mit einer Wanderung einen Appell für starken Klimaschutz an den Ständerat zu setzen. Eine Wanderung mit 28 Teilnehmenden führte zusammen mit dem Glaziologen Mathias Huss an den Fuss des verstorbenen Pizol»Gletschers». 13 Teilnehmende wanderten am Fusse des ehemaligen Gletschers von Bad Ragaz auf dem Walsa-Weg zum Maienberg an die Mittelstation der Pizolbahn Wangs.

Schweizweit waren auf 60 Wanderungen 700 Personen unterwegs um der Vorderung Nachdruck zu verleihen, dass der Ständerat am 15. September die Ziele der Gletscherinitiative zum Schutz der Bevölkerung und der Alpen unabgeschwächt annehmen soll. Im Vorfeld der Ständeratsdebatte hatte das Initiativkomitee dem Parlament in einem Brief den bedingten Rückzug angeboten, sollte der indirekte Gegenvorschlag des Nationalrates ohne Abschwächungen durch die Debatte kommen. Und der Ständerat hat den indirekten Gegenvorschlag ohne Abstriche angenommen – ein Riesenerfolg für die Gletscherinitiative, denn nun ist der Weg frei für raschen, wirksamen Klimatschutz in der Schweiz, damit das 1,5° Limit des Pariser Klimavertrages  von 2015 eingehalten wird. Allerdings gibt es auch weiter Grund zu Sorge – Scientists for Future, ein Zusammenschluss von über 26`000 Wissenschaftler aus der Schweiz, Österreich und Deutschland, warnt, dass die gestecktenn Ziele vielerorts nicht ausreichen, um das 1,5° Ziel zu erreichen.

Tolle Stimmung und viele Informationen auf dem UMGO Nachhaltigkeitsfest

Tolle Stimmung und viele Informationen auf dem UMGO Nachhaltigkeitsfest

Bei wechselhaftem Spätsommerwetter haben am 10. September über hundert Menschen auf Einladung der Umweltgruppe Gonzen gefeiert, sich informiert und viel diskutiert. Zu den Themen alternative Energieproduktion, Umgang mit Abfall und CO2-Ausstoss boten Vereinsmitglieder anschauliche Informationen. In einem Wettbewerb wurde das gesammelte Wissen über den Supersack (Plastik-Recycling in Sargans), über unseren Carbon-Fussabdruck oder über das Solarenergie-Potenzial auf den Dächern Sargans abgefragt.

 

 

Zum Fest gehörten aber auch Kaffee und Kuchen am Nachmittag und ein feiner Vegi-Pasta-Plausch zum Abendessen, selbstverständlich mit Bio-Hörnli aus der lokalen Pastamanufaktur, serviert auf Mehrweggeschirr und mit einem Minimum an Abfallproduktion. So wurde an den Festtischen viel diskutiert, neue Ideen ausgetauscht und Wissen weitergegeben. Die vielen Kinder vor Ort waren selbstverständlich Teil der grossen Lerngemeinschaft. Das OK hat sich sehr über die tolle Stimmung gefreut und kann sich weitere Nachhaltigkeitsfeste im Dorf gut vorstellen.

Wettbewerbs-Zettel: Findest Du das Lösungswort?

Was sollen wir tun?

Was sollen wir tun?

Was sollen wir tun?

Wer von uns hat sich noch nicht diese Frage gestellt angesichts der wachsenden und ineinandergreifenden Krisen, mit denen wir uns konfrontiert sehen. Eine wirklich gut gemachte Webseite – www.was-sollen-wir-tun.de – gibt durchdachte und vielschichtige Gedankenanstösse und Antworten auf diese Frage. Die Webseite breitet ein weites Nachhaltigkeitskozept aus, das Klimawandel gleichermassen mit Armut, Ungleichheit, Artensterben, Krieg, Konsumgesellschaft, Ausbeutung und ungerechtem globalen Wirtschaftssystem thematisiert. Besonders interessant an der Seite finde ich, dass sie auch Themen auf einer übergeordneten Ebene diskutiert: Gibt es überhaupt gesicherte Fakten? Gibt es universelle Werte? Was sind die psychologischen Mechanismen, die verhindern, dass wir entschiedener handeln, obwohl dies schon längst überfällig wäre? Ausserdem bietet die Seite eine umfangreiche Linksammlung zu höchstinformativen Seiten zu allen Facetten der Nachhaltigkeitsproblematik – eine klare Lese-Empfehlung von meiner Seite!

Veronika Wodsak, Präsidentin UMGO